1925 Es muss doch etwas geben, mit dem man auch im Schnee surfen kann!!! " So heißt es, dass sich Jack Burtchett als erster Gedanken darüber machte, aus Spannplatten, Pferdezügeln und Wäscheleinen eine fahrbare Unterlage zu basteln, die schneetauglich war. Ob und wie es ihm tatsächlich gelang darauf zu fahren, ist bis heute unbekannt.
1963 Die beiden Wellenreiter, Tom Sims und Sherman Poppen experimentierten mit alten Türen und großen Holzbrettern, auf denen sie Laschen montierten, um so das Surffeeling auf den Schnee zu bringen.
1965 Es war Weihnachten 1965, als Sherman Poppen die Idee des ″Snurfers″ kam. Er bastelte aus zwei alten Skis, die er mit Dübeln aneinander befestigte und darauf zwei Fußlaschen montierte, einen fahrbaren Untersatz. Er nannte dieses Produkt Snurfer (= Snow und Surf). 1966 Als sich der Snurfer bewährte und man damit fahren konnte, produzierte Shermann Poppen mit einem Bowling-Kugel-Hersteller zusammen den Snurfer. Das ca. 1.20m grosse bananenförmige Brett, wurde für 15 US-Dollar im Handel verkauft. Noch im gleichen Jahr wurde das erste Snurfer Rennen in Michigan USA organisiert. Der Erfolg des Snurfers war so groß, dass in nur 10 Jahren ca. 1 Million Boards verkauft wurden.
1970 Dimitrije Milovich, ein begeisterter Snurfer begann als erster, Boards mit Stahlkanten zu entwickeln.
1972 Jake Burton, auch ein bekannter Snurfer, entwickelte die Bindung entscheidend weiter. Er montierte verstellbare Gummiriemen als Fußschlaufen und Antirutschflächen auf das Board, um so die Standsicherheit zu erhöhen.
1975 Milovich nahm in Utah die Produktion seiner Wintersticks auf, ein von ihm entwickeltes Snurfboard. Er entwickelte Boards mit Swallowtail, da er dadurch eine bessere Drehfreudigkeit erreichen wollte. Die Stahlkanten von seinen früheren Boards verschwanden leider wieder.
1978 Burton produziert als erster eine Kleinserie seiner eigenen Board-Kreation. Da der Verkaufspreis von 88 US $ zu dieser Zeit sehr hoch war, wurde sein Board kein Erfolg.
1978 Im selben Jahr entwickelte Tom Sims ein Board mit verleimten Holzschichten. Dieses Brett verkaufte sich viel besser, da es mit weniger Arbeitsaufwand gebaut werden konnte. Dadurch sank der Verkaufspreis etwa um die Hälfte, also etwa auf 40$. Zu dieser Zeit waren die Snowboarder in den Skigebieten noch nicht so gern gesehene Gäste. Somit waren sie gezwungen die Hänge hinauf zu steigen oder Nachts auf den präparierten Pisten zu fahren.
1980 Burton und Sims benutzten P-Tex Beläge die sie aus der Ski Technologie übernahmen. Auch in Europa wurden erstmals Boards produziert. Jedoch waren die Boards aus den USA um Längen besser. So wurden US-Boards für viel Geld nach Europa importiert.
1981 Der Swingbo
In Deutschland entwickeln zwei Studenten den Swingbo. Er bestand aus zwei Skiern, die mit einer Standplatte verbunden waren. Das ganze funktionierte wie ein Skateboard. Durch seine Stahlkanten ließ er sich besser steuern als ein bisheriges Snowboard. Nicht viel später waren aber dann die meisten Snowboards auch mit Stahlkanten ausgerüstet. Der Swingbo verschwand so schnell aus den Bergen wie er gekommen war.
1982 Paul Graves organisierte die erste Nationale Snowsurfing Meisterschaft in Vermont. Zum ersten mal traten Snowboarder aus ganz Amerika gegeneinander an. So auch die Rivalen Jake Burton und Tom Sims. Dieses Ereignis weckte das Interesse der Medien und somit war Snowboarden das erste Mal in den Landesweiten Medien ein Thema.
1984 Die erste Europäische Snowboardfirma Hooger-Booger, entwickelte Race Boards mit asymetrischer Tailierung, ein richtungsweisender Schritt für die Zukunft. In Stratton Mountain USA entstanden etwa zur selben Zeit die ersten speziell für diesen Sport gemachten Snowboard-Schuhe. Davor ist man mit Moon-Boots oder Wanderschuhen Snowboard gefahren.
1985 Die Boards von Burton und Sims werden jetzt serienmässig mit P-Tex Belag und Stahlkanten hergestellt. Dieses Board setzte im Freestylebereich erstaunliche Akzente. Das Brett war auf beiden Seiten gleich abgerundet und hatte ebenfalls auf beiden Seiten ein gleich stark aufgebogenes Ende.
In Soda Spings fand der erste Halfpipe Wettbewerb statt. Freestyle wurde zum grossen Thema des Snowboardens, insbesondere für Skateboarder. Die ersten, die in diesem Sport Geld verdienten waren José Fernandez, Peter Bauer, Petra Müssig, Jean Nerva, Craig Kelly und Burt Lamar.
1987 In diesem Winter fanden zwei Weltmeisterschaften statt, eine in St. Moritz, die andere in Beckenridge USA. Da das Snowboarden immer mehr Leute faszinierte und die Anzahl der Boarder sich laufend steigerte, wurden die Liftbetreiber gezwungen ihre Pisten auch für Snowboarder zu öffnen.
1989 Urs Meier aus der Schweiz und Earl Miller aus den USA entwickelten Sicherheitsbindungen. Diese konnten sich aber bis jetzt noch nicht durchsetzen.
1990 Die Wintersportgebiete passten sich langsam den Snowboardern an und akzeptierten sie. So wurden auch vermehrt Pistenfahrzeuge mit speziellen Vorrichtungen für den Halfpipebau versehen. In den Sportgeschäften wurden erstmals extra Service-Maschinen für Snowboards geschaffen.
1995 Komitee beschliesst die Zulassung von Snowboarden an den Olympischen Spielen in Japan 1998.
1996 Es entstand neben den Disziplinen Freestyle, Slalom und Giant-Slalom, eine neue Wettkampfform und zwar Boarder-cross. Hierbei starten mehrere Boarder gleichzeitig in einen Parcours mit Sprüngen, Buckeln und Steilwandkurven.
1997 Ein Streit entbrannte zwischen der ISF (International Snowboard Federation) und der FIS (Internationaler Ski Verband). Es geht darum, dass die Fahrer die an Olympia teilnehmen wollen sich an FIS Rennen qualifizieren müssen. So entschied das IOK. Die meisten Fahrer der ISF, bestritten nur die Mindestzahl an FIS Rennen um die nötigen Punkte für Olympia zu sammeln.
1998 Olympia. In Nagano (Japan) starten alle berühmten und guten Fahrer. Nur einer hatte die Courage nicht zu starten, weil er sich nicht mit den Regeln des IOK einverstanden erklären konnte. Es war dies Terje Haakonsen, der wie kein zweiter die Snowboardszene geprägt hat. Dieser spezielle Style mit dem er fährt, ist wahrscheinlich jedem Boarder ein Vorbild. Der Halfpipe Contest der auf einem tiefen Niveau stattfand, wurde aus Schweizer Sicht erfreulich, von Gian Simmen aus Arosa gewonnen.
Holzbrett, auf dem Jack Burtchett angeblich geboardet ist.
Die Anfänge des snowboardens liegen im Surfen
Ein Snurfer
Ein Snurfer in Aktion
Der Swingbo
Jake Burton (1972)
Ein Winterstick
Ein Winterstick mit Swallowtail
Ein paar alte Snowboards
Für jene unter uns, die keine Leseratten sind, hier nochmals die ganze Geschichte im Schnelldurchlauf: